Evangelisches Gemeindezentrum mit Kindertagesstätte
Berlin-Britz
Berlin Britz, Deutschland, 2018
Auftraggeber: evangelische Kirchengemeinde Berlin-Britz
Verfahren: konkurrierendes Auswahlverfahren
Fläche: 2.220 m² BGF
Leistung: [§ 15 HOAI] Lph 2-9
Bauvolumen: ca. 3,4 Mio. € Brutto
Die Evangelische Dorfkirchengemeinde Berlin-Britz besitzt ein Gemeindehaus aus dem Jahr 1967, ein Pfarrhaus in direkter Nachbarschaft aus dem Jahr 1864 und eine Dorfkirche im Kern aus dem 13. Jahrhundert auf dem Nachbargrundstück. Eine sanierungsbedürftige Kindertagesstätte mit ca. 60 Plätzen befand sich in einiger Entfernung am Britzer Damm. Aufgrund der Tatsache, dass der große Gemeindesaal kaum noch genutzt wurde, beschloss die Gemeinde, das Gemeindehaus zu einer Kita mit 75 Plätzen umzubauen und damit alle Bereiche der Gemeinde an einem Standort zu konzentrieren. Das unter Denkmalschutz stehende Pfarrhaus wurde deswegen zur Aufnahme der Gemeinderäume und der Küsterei hergerichtet. Das neue Gemeindehaus (ehem. Pfarrhaus) und die neue Kita werden durch ein gemeinsames Eingangsgebäude - einem eingeschossigen gläsernen Verbindungsbau- erschlossen und verbunden, um den Kontakt untereinander zu fördern. Der Verbinderbau – ein unbeheiztes, verglastes Foyer – ist das neue Zugangsgebäude, ein Kopplungselement. Von hier aus werden das neue Gemeindehaus, die neue Kindertagesstätte und auch der Freibereich erschlossen. Es ist der besondere Wunsch der Kirchengemeinde, dass sich die unterschiedlichen Nutzergruppen hier treffen und somit der Kontakt untereinander gefördert wird.
Das alte Pfarrhaus – jetziges Gemeindehaus – bleibt in seiner jetzigen Kubatur vollständig erhalten. Änderungen beschränken sich im Wesentlichen auf den Innenbereich. Zu Gunsten des Denkmals wird auf den Einbau eines Aufzugs zur Erschließung des Obergeschosses verzichtet. Im Verbinderbau wird zukünftig ein Hublift an der Rückwand des Pfarrehauses errichtet, so dass das Erdgeschoss des Pfarrhauses barrierefrei zu erreichen ist. Es sind diverse Instandsetzungs- und Umbauarbeiten geplant. An Fassade und Dach sind lediglich Reparaturmaßnahmen geplant.
Das alte Gemeindehaus – jetzige Kindertagesstätte – bleibt in seiner Größe ebenfalls so erhalten. Es sind keine Anbauten o.ä. geplant. Fassade und Fenster bleiben weitestgehend erhalten. Lediglich an der Südseite (gartenseitig) wird die Stützmauer in ihrer Lage verändert und dadurch die Fensterfläche im Untergeschoss erweitert. Durch die großen Fenster fällt der Blick auf den herrlichen, alten Baumbestand, der die Dorfkirche umgibt. Für die Spielebenen in den hohen Gruppenräume wurden Baumhäuser thematisiert. Im Innenbereich erfolgen umfangreiche Umbauarbeiten.
Energiekonzept
Zur Versorgung der verschiedenen Gebäude einschließlich der Kirche wurde ein Energiekonzept entwickelt, welches den Energiebedarf weitestgehend durch erneuerbare Energien deckz. Dies erfolgt mithilfe eines Eisspeichers, dem in Winter Wärmeenergie entzogen und im Sommer wieder zugeführt wird.
Der neue Verbinderbau soll die beiden Bestandsgebäude miteinander verbinden. Das Gebäude schließt an der Südseite der Kita mit einem Glasdach an und an der Westseite des Pfarrhauses mit dem Glas- und Stb-Dach. Das Stb-Dach wird durch eine Fuge vom Pfarrhaus getrennt. Die Konstruktion bindet hier nicht ein. Die Konstruktion ist im Wesentlichen als Sichtbetonkonstruktion geplant. Das Stb-Dach wird über Stb-Stützen abgefangen. Die Fassaden werden mit großzügig verglasten Pfosten-Riegel-Konstruktionen geschlossen. Um das höher gelegene Erdgeschoss des neuen Gemeindehauses zu erreichen, wird an der Fassade des Pfarrhauses eine neue Treppe und ein Hublift eingebaut (Sichtbeton). Die Westaußenwand des Verbinderbaus wird innenseitig als Möbel weiter ausgebaut. Hier ist eine kleine Teeküche für das Kitapersonal untergebracht und eine Sitzbank. Außenseitig wird ebenfalls eine Sitzbank für die Kita eingebaut. Es besteht eine Sichtverbindung zwischen innen und außen.
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