Berlin TXL
Urban Tech Republic - Gebäude V

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Berlin, Deutschland 2022

Auftraggeber: Tegel Projekt GmbH

Verfahren: nicht offener Realisierungswettbewerb
Projektpartner:
Six Engineers GmbH
b.i.g. bechtold Ingenieurgesellschaft mbh
SCHÖNHERR Landschaftsarchitekten PartmbB
Tragwerksplanung: 
grbv Ingenieure im Bauwesen GmbH & Co. KG
Brandschutz:
hhpberlin Ingenieure für Brandschutz GmbH

Leistung: [§ 15 HOAI] Lph 2-8
Fläche BGF: 9.413 m²
Status: im Bau

 

 

Das Bürogebäude befindet sich in unmittelbarer Nähe der Zufahrt zum ehemaligen Flughafen Berlin- Tegel, ist aber aufgrund des dichten Baumbestands nur im Winter von dort aus zu sehen. Durch die Gebäudehöhe von ca. 31m ist es aus der Ferne gut sichtbar. Das Gebäude ist mit seiner breiten Eingangsfassade nach Westen ausgerichtet, die Büros orientieren sich nach Osten und Westen. Die Eingangssituation ist durch eine breite Zufahrt gekennzeichnet, die schräg auf das Gebäude zuläuft
und dann in einer Kurve zurück zur flankierenden Straße schwenkt. Die Zufahrt schließt eine Grünfläche mit zentralem Solitärbaum (Eiche) ein. Der dichte Baumbestand auf der Außenseite der Zufahrt verdeckt den Blick auf die Fassade, lässt aber die Sicht auf den erhöht liegenden Eingang mit Treppe zu.

Stellplätze
Die vorhandenen 10 PKW-Stellplätze seitlich vor dem Gebäude werden in 3 PKW-Stellplätze für Menschen mit Gehbehinderung und Rollstuhlnutzende umgewandelt. Auf der übrigen Fläche entstehen 12 Fahrradstellplätze und 3 Stellplätze für Lastenfahrräder. In den Außenanlagen ist die Montage von weiteren 22 Fahrradstellplätzen geplant, so dass die Gesamtzahl der Fahrradstellplätze auf dem
Grundstück 37 betragen wird. Die neuen Stellplätze werden als Anlehnbügel auf einer wassergebundenen Wegedecke oder auf Pflaster mit Rasenfuge ausgeführt.

Bushaltestelle
Die Neuplatzierung der denkmalgeschützten Bushaltestelle „Luftfracht“, die sich zur Zeit hinter der General-Garneval-Brücke an der Zufahrtsstraße zum Flughafen, gegenüber der Anzeigetafel, befindet, ist an der Außenseite der Gebäude- und Feuerwehrzufahrt neben der Fußgängerrampe geplant.

Eingangsportal/ Vordach
Die Betonung und Aufwertung des Eingangsbereiches (Haupteingang und neuer Eingang Infocenter) erfolgt durch den Bau eines Eingangsportals, welches ankommenden Besuchenden und Personengruppen einen wettergeschützten Wartebereich bietet. Das Portal ist als Holzkonstruktion geplant und erhält eine vertikale Holzschalung. Es steht auf dem Sockelgeschoss (UG) des Bestandsgebäudes ca. 1m vor der Glasfassade des Erdgeschosses und schiebt sich lediglich mit einer Entwässerungsrinne unter die Betonfertigteil-Fassade der Obergeschosse. Auf der Vorderkante des Vordaches ist die Montage zweier Schriftzüge geplant, die den Haupteingang und den Eingang zum Informationscenter kennzeichnen. Zusätzlich wird die bestehende Terrasse erweitert und möbliert, um vom Infocenter genutzt werden zu können. Um Besuchenden und Nutzenden einen barrierefreien Zugang zum Gebäude zu ermöglichen, erhält die ca. 1,40 m über Gelände liegende Eingangsterrasse auf dem Sockelgeschoss eine barrierefreie Rampe.

Zugangsrampe
Der barrierefreie Zugang zum Gebäude wird über eine neue, zweiläufige und aufgeständerte Rampe gewährleistet. Sie schließt seitlich an die Zufahrt an, führt durch das natürlich belassene, unbefestigte Gelände mit altem Baumbestand und dockt am oberen Ende an die bestehende Terrasse (Sockelgeschoss) auf Eingangsniveau an. Als Vorbild dienen hier Natur- und Baumwipfelpfade, die den Boden nur punktuell berühren. Konstruktion und Geländer werden in Holz ausgeführt, der Bodenbelag soll aus Metallrosten hergestellt werden, um die Trittsicherheit zu gewährleisten.

Die Erschließung und das Rettungswegkonzept bleiben unverändert. Um eine Zutrittskontrolle zu den einzelnen Etagen zu gewährleisten, ist der Einbau von zusätzlichen Türen zur Abtrennung der Aufzugsvorräume geplant. Im Erdgeschoss wird durch eine Vereinzelungsanlage mit elektronischer Zutrittskontrolle (Zulassung für Fluchtwege), die zwischen Foyer und Aufzugslobby eingebaut wird, der unbefugte Zugang zu den Aufzügen und dem Treppenhaus unterbunden. Im 1. - 5. OG wird durch je 2 verglaste Türen mit elektronischer Zutrittskontrolle die Aufzugslobby abgetrennt.

Ausstellungs- und Veranstaltungsbereich Infocenter im EG
Im Erdgeschoss wird der bestehende Versammlungsraum zu einem Ausstellungs- und Veranstaltungsbereich umgebaut. In der Westfassade wird südlich vom bestehenden Eingang ein neuer, direkter Zugang zum Ausstellungsbereich inkl. eines Windfangs vorgesehen. Hierzu wird die bestehende Alu-Glasfassade umgebaut und eine Alu-Glastür mit Drehtürantrieb (barrierefrei) montiert. Die vorhandene Akustik-Abhangdecke aus Alupaneelen wird demontiert und fachgerecht entsorgt.
Stattdessen ist die Montage eines Schienensystems zur Aufnahme eines Beleuchtungssystems geplant. Die freigelegte Stahlbetondecke wird sichtbar, die nun offen liegenden Installationsleitungen und Lüftungsrohre werden grau beschichtet. Gegenüber den bestehenden Toilettenanlagen ist der Einbau eines barrierefreien WCs im EG geplant. Es wird vom Foyer aus erschlossen. Um für größere Veranstaltungen die im UG vorhandenen WCs nutzen zu können, sind hier kleine bauliche Anpassungen notwendig. Für die Kantine und deren Küche sind keine Umbaumaßnahmen vorgesehen.

Bürogeschoss 4.OG
Im Bürogeschoss im 4.OG ( Eigennutzung durch die Tegel Projekt GmbH) werden einzelne Büros zu größeren Bürobereichen und zu 3 Besprechungsräumen zusammengefasst. Außerdem werden in der mittleren Raumschiene zwei Lagerräume zu Kommunikationszonen umgestaltet. Hierzu werden in die Trockenbauwände der Lagerräume feuerhemmende Festverglasungen und dicht- und selbstschließenden Türen mit Feststellanlagen eingebaut. In der
südlichen Kommunikationszone wird an der Wand zu den WCs eine zusätzliche Teeküche installiert. Die Büroflure (notwendige Flure) weisen durch die Einbauleuchten in der Abhangdecke im Bestand starke Hell- Dunkelzonen auf. Durch die Installation abgependelter LED-Lichtlinien wird eine
gleichmäßige und bessere Ausleuchtung der Flure erreicht, was sie heller und freundlicher wirken lässt. Der Aufzugsvorraum wird durch den Einbau zweier Türen abgetrennt um eine Zugangskontrolle zum Geschoss zu gewährleiten. Die Türen erhalten in Fluchtrichtung ein Panikschloss.

Bürogeschoss 5. OG
Im Bürogeschoss im 5. OG (Eigennutzung durch die Tegel Projekt GmbH) werden, bis auf den Einbau einer zusätzlichen Tür und einer Wand zur Unterteilung des großen Konferenzbereiches von bisher 2 zu jetzt 3 Besprechungsräumen, keine baulichen Veränderungen vorgenommen. Die fest eingebaute Garderobe im Erschließungsbereich vor den Konferenzräumen wird gestalterisch überarbeitet und ergänzt. Die Büroflure und vorhandenen Kommunikationszonen werden analog zum 4.OG farblich neu gestaltet. Das vorhandene WC  wird in ein barrierefreies WC umgebaut. Der Aufzugsvorraum wird durch den Einbau zweier Türen abgetrennt um eine Zugangskontrolle zum Geschoss zu gewährleisten. Die Türen erhalten in Fluchtrichtung ein Panikschloss.

Aussichtsplattform 6.OG
Auf der Dachfläche über dem 5.OG wird eine Aussichtsplattform mit Blick auf das zukünftige Projektgebiet der "Urban Tech Republic" installiert. Sie wird als leichte Holzkonstruktion mit Holzlamellenbekleidung der Fassaden, aber ohne seitlichen und oberseitigen Wetterschutz ausgeführt. Erschlossen wird sie über einen Steg, der durch einen Dachbereich mit extensiver Begrünung führt. Die einseitig angrenzende Fassade des Technikgeschosses (6.OG) erhält eine Fassadenbegrünung.
Mithilfe eines Hubliftes wird die Aussichtsplattform über das Staffelgeschoss barrierefrei erschlossen.